Helau
Über die Straße wanken einige Karnevalisten, für die es Zeit wäre, nach Hause und dort auf dem schnellsten Wege ins Bett zu gehen. Die Schluckspechte sind aber anderer Meinung und peilen den nächsten Ausschank an. Die sehr nuttig gekleidete Frau, beidseitig gestützt von jungen Männern, macht ihrer Verkleidung alle Ehre und steckt mal dem linken, mal dem rechten die Zunge in den Hals, während die Herren sich nicht recht einigen können, wessen Hand zuerst rückseitig in ihren Slip wandern darf. Man einigt sich auf ein Doppel; breit genug ist der Hintern. Eine andere Gruppe zieht einen Bollerwagen hinter sich her, beladen mit Bier, Wein und diversen Hardcore-Alkoholika. Ab und zu fällt eine Flasche auf den Boden und zerbricht. Zum Glück sind das nur die leeren Flaschen, denkt man sich und zieht weiter. Eine grün-weis-braune Scherbenspur hinterlassend machen sie kurz am Döner-Grill halt um sich zu stärken. Zu den Scherben gesellen sich nun noch heruntergefallene Fleischbrocken, Salatfetzen und kleine Knoblauchsaucen-Seen.

Allen gemein ist, dass sie singen. Laut. Sehr laut und sehr falsch. Einige können schon gar nicht mehr singen, sie gröhlen einfach sinnloses Zeug oder brabbeln einfach so vor sich hin.

Hoffentlich fällt mir nachher keinen von denen vor den Wagen.

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